Die Garantie ist ein wichtiges Thema wenn es um das teuerste bewegliche Gut des Schweizers geht. Der Hersteller steht für eine einwandfreie Funktionstüchtigkeit des Produktes in den ersten Jahren ein. Sollte es dennoch passieren, dass etwas ohne Fremdeinwirkung kaputt geht, wird die Behebung des Fehlers in den ersten Jahren über die Garantie oder eine eventuelle Kulanz abgerechnet. Ivano Gentile ist bei Autoviva seit bald vier Jahren Garantieverantwortlicher und steht für unsere Kunden im Hintergrund im Einsatz. Er hat uns Fragen zu seiner Arbeit beantwortet.
Ivano, wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Dir aus?
Meine Hauptaufgabe besteht darin, zusammen mit dem Kundendienst und der Werkstatt dafür zu sorgen, dass die Kundenzufriedenheit in Garantie- und Kulanzfällen gewährleistet ist. Ich stehe regelmässig mit den Importeuren in Kontakt, betreue unsere Fälle administrativ wenn immer möglich von der Kundenbeanstandung zur Werkstattauftragserstellung über die Schadenmeldung bis hin zur Einreichung und Abrechnung des Garantieantrages. Die Fälle unterscheiden sich oft grundlegend voneinander und erfordern eine andere Herangehensweise. Diese Abwechslung macht meinen Alltag enorm spannend.
Kannst Du uns einen aussergewöhnlichen Fall schildern?
Für mich sind die meisten Fälle spannend und viele sind einzigartig (lacht). Aber mir kommt da ein Motorschaden in den Sinn. Ein kleines Stück eines Kolbenringstegs ist abgebrochen und konnte so die Zylinderlaufbahn massiv beschädigen. Die entstandenen Riefen waren derart tief, dass der ganze Motor ersetzt werden musste. Das Auto war damals ungefähr fünf Jahre alt, die Werksgarantie war bereits abgelaufen. Als offizieller Partner der Marke haben wir die Möglichkeit, eine Kulanz beim Importeur zu beantragen und mit zu beeinflussen.
Ein wichtiger Punkt und gleichzeitig Voraussetzung für eine Kulanz ist die lückenlose Servicehistorie. Dies schien mir bei diesem Schaden der Fall zu sein. Einer Kulanzfreigabe konnte also nichts im Wege stehen. Bei der Überprüfung durch den Importeur wurde im Nachhinein festgestellt, dass eine der eingetragenen Wartungen um 5`000 km zu spät erfolgte. Aus diesem Grund wurde der Kulanz-Antrag abgewiesen. Die Handlungsfreiheit war massiv eingeschränkt. Dies war ein unschönes Gefühl. Gott sei Dank passieren solche Fälle jedoch selten.
Das hört sich nach viel Geld an. Lässt sich so etwas verhindern?
Verhindern kann man Schäden nie restlos. Um die Fahrzeugsicherheit zu wahren und auch um Unfälle zu vermeiden ist es jedoch wichtig, das eigene Auto regelmässig zu warten und nebenbei auf technische Mängel prüfen zu lassen. Unsere modernen Bordcomputer weisen uns ja heutzutage frühzeitig darauf hin, dass eine Inspektion ansteht. Wer diese Termine immer einhält, stellt die maximale Verkehrssicherheit, sowie auch die Garantie- und Kulanzmöglichkeit sicher.
Das heisst, ich spare Kosten, wenn ich mein Auto regelmässig warten lasse?
Könnte man so sagen. Im Falle einer lückenlosen Servicehistorie haben wir zum einen gute Chancen, Schäden frühzeitig zu erkennen, und zum anderen solche Fälle über den Importeur & Hersteller abzurechnen. Ausserdem freuen wir uns bei Autoviva natürlich so oder so über jeden Kunden, den wir persönlich begrüssen dürfen, auch wenn ich selber eher im Hintergrund nach dem Rechten sehe (lacht).